Nach dem Beschluss des Bundestages zur Erprobung
der umstrittenen CCS-Technologie dringt EU-Energiekommissar Günther
Oettinger auf einen Test im industriellen Maßstab in Deutschland.
„Die großtechnische Erprobung von CCS ist notwendig“, sagte Oettinger
dem Berliner „Tagesspiegel“ (Samstagausgabe). Mit Blick auf
EU-Fördergelder warnte der Energiekommissar das Land Brandenburg und
den Energiekonzern Vattenfall davor, konkrete Entscheidungen zur
weiteren Entwicklung der Speichertechnologie aufzuschieben. „Es ist
jetzt höchste Zeit, mit entsprechenden Projektentscheidungen
voranzukommen, wenn die EU-Mittel noch abgerufen werden sollen“,
sagte Oettinger. Die EU-Kommission fördert insgesamt sechs Projekte
zu CCS (Carbon Capture and Storage) in den EU-Mitgliedstaaten mit
insgesamt einer Milliarde Euro. Vattenfall möchte im
brandenburgischen Jänschwalde ein Kraftwerk zur Demonstration der
CCS-Technologie errichten. Oettinger mahnte, trotz der in der vom
Bundestag beschlossenen Ausstiegsmöglichkeit für die Bundesländer die
Technologie weiterzuverfolgen. Wenn in Deutschland im Zuge des
Atomausstiegs verstärkt auf Gaskraftwerke gesetzt werde und Kohle im
Energiemix eine stärkere Rolle spiele, „dann bekommt die Speicherung
von Kohlendioxid eine noch größere Notwendigkeit“, sagte der
EU-Kommissar.
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