Der Tagesspiegel: Stasi betrieb Hotel in West-Berlin

Berlin – 50 Jahre nach dem Mauerbau ist die
Geschichte der Unterwanderung Westdeutschlands durch die
DDR-Staatssicherheit um eine Facette reicher. Wie aus Stasi-Akten
hervorgeht, die dem Berliner „Tagesspiegel am Sonntag“ exklusiv
vorliegen, unterhielt das Mielke-Ministerium in den 70er und 80er
Jahren über Strohmänner ein Hotel im Westteil Berlins. Das
Kreuzberger „Hotel Luftbrücke“, in den Akten als „Stützpunkt
Rheinland“ bezeichnet, diente der Stasi als Operationsbasis für ein
gutes Dutzend Inoffizieller Mitarbeiter (IM). Im Auftrag der
Ministeriums-Hauptabteilung VIII erledigten diese im
berufskriminellen Milieu der BRD rekrutierten Spitzel im gesamten
Bundesgebiet Aufträge zur Überwachung, Materialbeschaffung sowie im
Einzelfall auch Mordkommandos. Den Unterhalt des Hotels und der
IM-Gruppe ließ sich die DDR einiges kosten, wie der „Tagesspiegel am
Sonntag“ berichtet: Allein der Kopf des Spionagenetzwerks, in dem gut
1000-seitigen Aktendossier „IM Rennfahrer“ genannt, kassierte im Lauf
der Jahre 300.000 DM Agentenlohn sowie 500.000 DM Spesen.

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