Experten warnen vor verheerenden Folgen für die
Universitätsmedizin Baden-Württemberg
Der Verband der Universitätsklinika Deutschland VUD und der
Medizinische Fakultätentag MFT fordern die Landesregierung auf, das
Universitätsmedizingesetz für Baden-Württemberg zurückzuziehen oder
gründlich zu überarbeiten. „Es droht ein Abgleiten der
Universitätsmedizin in Baden-Württemberg von der Spitzenstellung in
das Mittelmaß“ warnte Professor Dr. Dieter Bitter-Suermann, Präsident
der Medizinischen Hochschule Hannover und des Medizinischen
Fakultätentages (MFT). „Wir erwarten von Ministerpräsident Mappus,
dass er dieses einhellige Votum ernst nimmt und die Spitzenposition
der Universitätsmedizin nicht aufs Spiel setzt“, erklärte Dr. Andreas
Tecklenburg, Vorstandsmitglied des VUD. Ohne Not würde vor der Wahl
noch ein schlechtes Gesetz durchgezogen, dessen verheerende
Auswirkungen in der nächsten Legislaturperiode dann bereinigt werden
müssten.
Der rigide Kurs der baden-württembergischen Landesregierung
gegenüber den Universitätsklinika Heidelberg, Freiburg, Tübingen und
Ulm stößt bundesweit auf massive Kritik. Gegen den Einspruch der
Vorstände und der Personalräte und den Rat namhafter Vertretern
deutscher Universitäten, aus Hochschulmedizin, Politik und Wirtschaft
beharrt die Landesregierung auf ihrem Universitätsmedizingesetz, das
Anfang Februar 2011 verabschiedet werden soll und mehr staatliche
Aufsicht sowie eine größere Einbindung der Uniklinika in die
Universitäten vorsieht. Bei einem Forum am 14. Januar 2011 in
Stuttgart haben sich namhafter Vertretern deutscher Universitäten,
aus Hochschulmedizin, Politik und Wirtschaft gegen das Gesetz
ausgesprochen.
An den vier Universitätsklinika sind rund 32.000 Mitarbeiter
beschäftigt; sie gehören zur Spitzengruppe der 34
Universitätsklinika in Deutschland und schreiben schwarze Zahlen.
Tecklenburg wies auch eine Forderung des CDU-Fraktionsvorsitzenden
Peter Hauk zurück, dass mehr Kontrolle von Investitionen nötig sei.
„Es gibt bereits genügend staatliche Aufsicht.“ In den letzten
Jahren seien Investitionen immer in enger Abstimmung mit den
Landesministerien erfolgt.
Mehr Informationen auf Facebook unter dem Stichwort „Stopp
UniMedGesetz“
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