Eine Wurfsendung im Briefkasten: „Ich helfe Ihnen, kaufe ein,
erledige Behördengänge“. Die 93-jährige, noch rüstige Dame hält das
für eine gute Idee und ruft den Mann an. Acht Wochen später hat der
vermeintlich nette Helfer eine Generalvollmacht und kurz darauf
gehört ihm das Vermögen der alten Dame: 1,3 Millionen Euro in
Immobilien. „Die Fürsorgefalle – Umgarnt und ausgebeutet“ am Montag,
15. Oktober 2018, ab 21:45 Uhr im Ersten, schildert, wie Senioren ins
Visier von Erbschleichern geraten.
Der oben geschilderte Fall ist beispielhaft für eine neue Masche:
Skrupellose Ausbeuter täuschen Fürsorge vor und erschleichen sich so
Vorsorgevollmachten als Schlüssel zum Vermögen betagter Menschen. Es
geht um riesige Summen. Jedes Jahr werden in Deutschland 400
Milliarden Euro vererbt. Ein lukratives Feld für Erbschleicher: Ob
Senioren-Romeos oder vermeintlich wohlmeinende Nachbarn – sie haben
es auf alte Menschen abgesehen, die noch geschäftsfähig, aber in
ihrer Lebensphase besonders verletzlich und leicht zu manipulieren
sind. Ist die Vollmacht erst erteilt, werden die Opfer konsequent von
Familienmitgliedern und Freunden isoliert, dann Konten und Vermögen
abgeräumt. Die Folgen sind dramatisch: Die alten Menschen sterben oft
vereinsamt, Familie und Freunde müssen das hilflos miterleben und
zusehen wie Millionenvermögen verschwinden.
Erbschleicherei in Deutschland oft nicht strafrechtlich verfolgt
Eine Ordensfrau aus München ist zur Anlaufstelle für Opfer dieses
finanziellen Missbrauchs geworden: Schwester Bernadette. Sie kennt
hunderte Fälle. Besonders empört es Schwester Bernadette, dass solche
Erbschleicherei in Deutschland häufig nicht strafrechtlich verfolgt
wird und Senioren keinen juristischen Schutz genießen. Die Autorinnen
der „Exclusiv im Ersten“-Reportage, Monika Anthes und Manuela Dursun,
gehen der Frage nach, wie es möglich sein kann, dass immer mehr
Menschen in dieser „Fürsorge-Falle“ landen. Bundesweit sprechen sie
mit betroffenen Senioren und traumatisierten Hinterbliebenen. Sie
decken auf, dass hinter dem Vorgehen eine Systematik steckt, der die
Menschen weitgehend schutzlos ausgeliefert sind. Sie konfrontieren
Täter und auch die Politik mit ihren Recherchen und zeigen auf, dass
es in anderen Ländern gelungen ist ältere Menschen besser vor
finanziellem Missbrauch zu schützen.
Der Film „Die Fürsorgefalle – Umgarnt und ausgebeutet“ vorab für
akkreditierte Journalisten auf presseportal.SWR.de und auf
presse.daserste.de.
Informationen, kostenloses Bildmaterial und weiterführende Links
unter: http://x.swr.de/s/daserstefuersorgefalle
Fotos über ARD-Foto.de.
Pressekontakt: Sibylle Schreckenberger, Tel. 06131 929 32755,
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