DLZ: Heide: Fachhochschule Westküste erwartet randvolle Hörsäle

Das kommende Wintersemester wird an der
Fachhochschule Westküste (FHW) einen räumlichen Engpass mit sich
bringen. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Zahl der
Studienbewerber von 2300 auf 3500 erhöht – was einen Anstieg um fast
50 Prozent bedeutet Mit diesem Ansturm, so sagt Rektor Professor Dr.
Hanno Kirsch, hat die Heider Fachhochschule nicht nur einen eigenen
Rekord geschafft, sie liegt auch im Landesvergleich an der Spitze.
Bei keiner anderen Hochschule oder Uni in Schleswig-Holstein sei die
Bewerberzahl binnen eines Jahres so signifikant gestiegen. Zum
Vergleich: Bei der Kieler Uni liegt der Anstieg bei 14 Prozent, bei
der Flensburger Fachhochschule bei 10 Prozent. Dr. Kirsch führt den
Anstieg in Dithmarschen auf mehrere Ursachen zurück: „Ursächlich
dafür sind der Hochschulpakt II, der doppelte Abiturjahrgang, die
Abschaffung der Wehrpflicht und die allgemein zunehmende
Attraktivität eines Studiums. Aber im Besonderen auch zusätzliche
Studienangebote der FHW wie etwa der neue Zweig
Wirtschaftspsychologie. Allein in diesem Bereich tummeln sich 1000
Bewerber, es gibt allerdings nur 45 Studienplätze“, so Kirsch. Die
Situation stellt sich auch insgesamt nicht wesentlich entspannter
dar, zumal es in Heide für die erwarteten 3500 Bewerber lediglich 500
Studienplätze geben wird. „Dank des Hochschulpaktes II haben wir die
Zahl erhöhen können, im Jahr zuvor waren es noch 350″, so der Rektor.
Das reiche jedoch bei weitem nicht aus. „Wir sind im Verhältnis 7:1
überbucht. Dieser Ansturm hat uns überrascht“, so Kirsch weiter.
Insofern werden randvolle Hörsäle ab dem kommenden Wintersemester
unvermeidlich sein. „Wir bereiten uns darauf vor und arbeiten aktuell
ein Konzept aus, um die Kapazitäten künftig flexibler nutzen zu
können.“ So sollen beispielsweise Vorlesungen später enden und
unterschiedliche Pausenregelungen in den einzelnen Fachbereichen für
Entzerrung sorgen. Laut der Modellrechnung des Gütersloher Centrums
für Hochschulforschung, CHE, werden in diesem Jahr bundesweit fast
500 000 Menschen ein Studium beginnen. 2010 hatte es knapp 442 000
Studienanfänger gegeben. Auch in den nächsten Jahren werden die
Zahlen kräftig steigen. Die vom Bund im Hochschulpakt festgelegte und
finanzierte Zahl von 275 000 zusätzlichen Erstsemesterplätzen liege
deutlich zu niedrig, so die Forscher.

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