Frankfurter Neue Presse: Nobelpreis: EinÄrgernis für die Tyrannen. Leitartikel von FNP-Politikchef Dr. Dieter Sattler.

Westlichen Skeptikern, die nach dem
Scheitern der „Menschenrechtsexpeditionen“ schon wieder anfangen, vor
autoritären Herrschern zu kapitulieren, sei gesagt: Die Freiheit ist
zwar nicht von heute auf morgen in anderen Kulturen zu installieren,
aber die Universalität der Menschenrechte ist auch nicht
wegzurelativieren. Anspruch auf Freiheit haben auch die Menschen in
China. Und man sollte sie zumindest moralisch dabei unterstützen, sie
durchzusetzen – so wie es das Nobelpreiskomitee vorexerziert hat.
Dass steter Tropfen den Stein höhlen kann, zeigte sich schon im
kommunistischen Ostblock. Die Schlussakte von Helsinki war nicht so
harmlos. wie zunächst angenommen.

Es ist in diesem Zusammenhang bemerkenswert, dass auch Russland
von Oslo fernblieb. Die Liste der 20 Boykotteure liest sich wie ein
Who–s who der Menschenrechtsverletzer: Mit Iran, Pakistan, Ägypten,
Kuba, Saudi-Arabien (leider auch Afghanistan und Irak) sind viele
jener Staaten dabei, die Kritik an ihrer Regierung als kriminellen
Akt werten und verfolgen. Demokraten, die mit diesen Staaten handeln,
verhandeln und Bündnisse (gegen den Terror) schließen, sollten immer
daran denken, dass dort die Freiheit kein Zuhause hat.

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