Frankfurter Rundschau: Freude und Wut

Die Gründung des jüdischen Staates, für Israel
ein Freudentag, ist für die Palästinenser eine Katastrophe. Das war
schon immer so, aber noch nie waren die Proteste so heftig und so
wütend wie jetzt, da die Weltmacht USA ihre jahrzehntelangen
Bemühungen, zwischen Israel und Palästina zu vermitteln, über den
Haufen geworfen hat. Einfach so. Vor sechs Wochen begannen die
Proteste. Nun erreichen sie ihren Höhepunkt. In jeder Beziehung.
Dutzende wurden von israelischen Scharfschützen getötet. Die Zahl der
Opfer steigt stündlich. Niemand weiß, wie die Nacht enden wird und
wie es morgen weitergeht. Der Tag, der ein Freudentag für Israel
werden sollte, endet in einer Katastrophe. Das ist die Konsequenz der
Entscheidung Trumps. Es ist keine Überraschung. Die Hamas hatte es
angekündigt. Die israelische Armee hat sich darauf vorbereitet. Jeder
wusste, dass der Preis für das Geschenk des US-Präsidenten hoch sein
wird. Und wer ihn bezahlen muss. Und alle haben es geschehen lassen.

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