Frankfurter Rundschau: Pressestimme zum Fall Dehm

Die Frankfurter Rundschau kommentiert die
Äußerungen des Linken-Politikers Diether Dehm zu Außenminister Maas:

Es ist gut und wichtig, dass aus der Linkspartei immer wieder die
Forderung nach einer neuen Entspannungspolitik anstelle der
zunehmenden Konfrontation mit Moskau kommt. Aber nicht nur Dehm,
sondern ein relativ großer Teil der Linken vermeidet dabei jede
Kritik an Wladimir Putin, und das ist das Problem: Glaubwürdig wird
Kritik an der einen Seite erst dann, wenn man vor den Provokationen
und Fehlern der anderen Seite nicht die Augen verschließt. Aber genau
das tun sowohl Nato-Fans als auch Russland-Freunde, nur eben
spiegelverkehrt – und sind einander damit ähnlicher, als sie ahnen.
Leute wie Dehm zerstören jeden Ansatz bei der Linken, außenpolitisch
eine differenzierte, irgendwann womöglich koalitionsfähige Position
zu entwickeln. Und deshalb ist es gut, wenn es jetzt ein
Ausschlussverfahren gegen Dehm gibt.

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