Wollte Angela Merkel ihre reale Politik
erklären, dann müsste sie sagen: Wir pokern bis zur nächsten Wahl,
vielleicht geht ja die Rezession an uns vorbei, solange der Chinese
bei uns kauft. Wollte sie aber eine Politik betreiben, die sie
ehrlich erklären kann, dann müsste sie die Arbeit an einem
solidarischen und deshalb zukunftstauglichen Europa jetzt beginnen.
Sie müsste sich an die Spitze derer stellen, die Strategien und
demokratische Institutionen für eine echte gemeinsame
Wirtschaftspolitik entwickeln. Für ein Europa, in dem der Kampf um
ausgeglichene Haushalte und gegen Verschwendung sehr wohl Platz
hat, nicht aber die Macht des Stärksten, sich auf Kosten der
Schwächeren zu bereichern.
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Frankfurter Rundschau
Kira Frenk
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