Funktionär eines Bauernverbands aus Rheinland-Pfalz wegen katastrophaler Zustände in Schweinezucht in Kritik

Die Tierrechtsorganisation ANINOVA hat schwerwiegende Missstände in einer Schweinezucht im Märkischen Kreis (NRW) dokumentiert. Das Material zeigt verletzte, abgemagerte Schweine, tote und verweste Ferkel, abgeschnittene Schwänze mit Madenbefall sowie massive hygienische und bauliche Mängel in der Stallanlage. Die Zustände verstoßen offenkundig gegen das Tierschutzgesetz und lassen auf ein systematisches Versagen im Betriebsmanagement schließen.
Brisant ist der Hintergrund des Betriebsleiters: Er ist zugleich Geschäftsführer des Bauern- und Winzerverbands Rheinland-Nassau e. V., Kreisverband Ahrweiler. Während er öffentlich die Interessen der Landwirtschaft vertritt, herrschen auf seinem eigenen Betrieb Zustände, die als Ausdruck von Verwahrlosung und mangelnder Verantwortung gegenüber den Tieren gelten müssen.
„Wer als Funktionär eines Bauernverbands Verantwortung trägt, steht in besonderer Pflicht, die eigenen Werte glaubwürdig vorzuleben“, sagt Jan Peifer, Vorstandsvorsitzender von ANINOVA. „Doch wer gleichzeitig solche Zustände auf seinem Hof zulässt, verliert jede moralische und fachliche Glaubwürdigkeit.“
Nach Angaben des Kreisveterinäramts des Märkischen Kreis wurden bei einer umfangreichen Kontrolle am Dienstag Tierschutz- und Hygienemängel festgestellt und dem Landwirt entsprechende Auflagen erteilt. Das Amt bestätigt auch, dass der Betrieb bereits in der Vergangenheit bei Tierschutzkontrollen negativ aufgefallen ist. Auch hier wurden Auflagen erteilt. Zudem hat das Kontrollsystem QS Qualität und Sicherheit GmbH am Dienstag eine Überprüfung vorgenommen und den Betrieb im Anschluss gesperrt.
Die Zustände haben in der Öffentlichkeit für Empörung gesorgt. Das von ANINOVA veröffentlichte Video erzielte allein auf Instagram über 500.000 Aufrufe, mehr als 13.000 Likes und über 1.000 Kommentare. Viele Menschen zeigen sich fassungslos über das Leid der Tiere, andere äußern Dankbarkeit, dass diese Missstände endlich öffentlich gemacht wurden.
„Solche gravierenden Zustände habe ich selten gesehen“, so Peifer abschließend.
ANINOVA appelliert an die Verbraucher*innen, sich angesichts solcher Enthüllungen für eine pflanzliche, tierleidfreie Lebensweise zu entscheiden – als aktiven Beitrag gegen Tierleid und Ausbeutung.
Weitere Informationen und Videomaterial hier.

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.