Die Lage für die Menschen in Griechenland ist immer
noch hart, aber auch die Hilfsorganisationen tun sich inzwischen
schwer, sie zu unterstützen. Denn die griechische Politik behindert
mit ihrem Sparkurs die Arbeit der NGOs. Viele sind gezwungen, ihre
Hilfe zu reduzieren – oder sich komplett zurückzuziehen. Der Grund:
Die griechische Regierung erhebt Steuern auf Spenden aus dem eigenen
Land. Gelder aus Deutschland sind nicht betroffen.
„Wir zahlen Geld dafür, dass wir notleidende Kinder und Familien
unterstützen, denen zu helfen der griechische Staat nicht in der Lage
ist. Das muss sich dringend ändern!“, sagt George Protopapas, Leiter
der SOS-Kinderdörfer in Griechenland.
Was die Lage noch erschwere: Anders als früher müssen
Hilfsorganisationen jetzt auch für ihren Grundbesitz und auf
Einnahmen Abgaben zahlen. Geld, das früher hilfsbedürftigen Menschen
zu Gute kam. „Gleichzeitig sind unsere Ausgaben gewaltig gewachsen,
weil wirklich alles teurer geworden ist – Benzin, Strom,
Nahrungsmittel“, sagt Protopapas.
Dazu komme, dass es sich aufgrund der Armut immer weniger Griechen
leisten können zu spenden: „Die Bürger sind ausgelaugt, viele
Haushalte haben Probleme, Rechnungen und Steuern zu bezahlen – wer
spendet da noch?“ Hätte ein Spender früher im Schnitt 50 Euro im Jahr
an die SOS-Kinderdörfer gegeben, seien es jetzt nur noch 20 Euro.
„Allein 2016 haben wir 165.000 Euro an Steuern gezahlt. Konnten
wir unsere Hilfe vor der Krise nahezu vollständig aus Spenden unserer
Landsleute finanzieren, klafft da jetzt ein großes Loch“, sagt
Protopapas. Die Spenden aus dem eigenen Land würden nur noch 60
Prozent abdecken, weshalb die SOS-Projekte in Griechenland dringend
auf Unterstützung aus anderen Ländern angewiesen seien. Immerhin
müssten Spenden aus dem Ausland nicht versteuert werden.
Aktuell unterstützt die Hilfsorganisation 3.150 Familien mit rund
4.800 Kindern an zehn Standorten. „Die Menschen brauchen uns mehr
denn je. Um keinen Preis dürfen wir uns davon abhalten lassen,
Familien in Not zu helfen“, sagt Protopapas.
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Boris Breyer
Medienkommunikation
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