Da die Gewalt in der Elfenbeinküste nicht
abnimmt, sind Hunderttausende Menschen über die Grenze nach Liberia
geflohen. Die überwiegende Mehrheit Frauen und Kinder lebt unter
unvorstellbaren Bedingungen in Flüchtlingslagern. Die
SOS-Kinderdörfer organisieren einen Hilfskonvoi und bereiten sich
darauf vor, Hunderte von unbegleiteten Kindern zu registrieren.
Laut Schätzungen der UN sind bereits 125.000 Menschen vor der
Gewalt in der Elfenbeinküste über die Grenze nach Liberia geflohen.
Alassane Ouattara hatte im November 2010 die Präsidentschaftswahl
gewonnen, die der damalige Präsident Laurent Gbagbo jedoch nicht
anerkennen wollte. Nach einem Monate langen Machtkampf wurde Gbagbo
am 11. April 2011 von Pro-Ouattara-Truppen gefangen genommen.
Unterdessen gingen die Unruhen weiter. Auf der Flucht ertranken viele
Menschen bei dem Versuch den Grenzfluss zwischen Liberia und der
Elfenbeinküste zu durchqueren. Aufgrund der chaotischen Situation ist
es sehr schwer die genaue Zahl der Flüchtlinge zu ermitteln. Es wird
geschätzt, dass an die 40.000 Menschen in fünf Flüchtlingscamps auf
der liberianischen Seite der Grenze leben. Die überwiegende Mehrheit
davon sind Frauen und Kinder.
Ein Team von SOS-Mitarbeitern hat sich einen Überblick über die
Lebensbedingungen im Flüchtlingslager in Bahn verschafft und
festgestellt, was am dringendsten gebraucht wird. In enger
Zusammenarbeit mit den Behörden und anderen Hilfsorganisationen will
SOS einen Nothilfekonvoi zusammenstellen, der die dringend benötigten
Waren und Lebensmittel für Tausende von Kindern und Frauen liefern
soll.
Da viele Angriffe in der Elfenbeinküste während der Schulstunden
stattfanden, sind Hunderte Kinder von ihren Eltern getrennt worden
und auf sich gestellt. SOS-Mitarbeiter versuchen, so viele
unbegleitete Kinder wie möglich zu identifizieren und zu
registrieren, um sie wieder mit ihren Familien zu vereinen. Im
Flüchtlingslager von Bahn fehlen vor allem Nahrungsmittel. Eine
Sozialarbeiterin im Lager berichtete, dass viele Menschen für ein
paar Körner Reis auf Farmen in der Umgebung arbeiten. „Mütter füttern
ihre Kinder mit allem, was sie finden, nur damit diese aufhören zu
weinen.“
Durch den Mangel an sanitären Einrichtungen und den damit
verbundenen hygienischen Zuständen droht im Flüchtlingslager von Bahn
der Ausbruch von Cholera. Viele Kinder sind aufgrund von Durchfall
und Erbrechen dehydriert. Das Fehlen der grundlegendsten Dinge des
täglichen Bedarfs verstärkt die Gefahr der Ausbreitung von
Krankheiten; Malaria ist bereits auf dem Vormarsch.
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