TV-Moderator Johannes B. Kerner beschreibt in
einem Gastkommentar für den stern, der an diesem Donnerstag (11.
Januar) erscheint, seine Gedanken „über das Staatstheater in Berlin
und die Stimmungslage im Land“. Ihn bewege „als Bürger dieses
Landes“, so der Vater von vier Kindern, „wie unsere Zukunft, die
Zukunft unserer Kinder aussieht. Dabei wird mir zeitweise mulmig.“
In seinem Beitrag für den stern beschäftigt Kerner vor allem das
derzeitige Gerangel um die Große Koalition. „Da wurde erst überlegt
und diskutiert, ob sondiert wird“, kritisiert er ,“um jetzt endlich
zu sondieren, um dann anschließend, vorausgesetzt, die Gremien der
SPD sind dafür, zu verhandeln, um dann zu koalieren, natürlich wieder
nur unter der Voraussetzung, die Parteigremien stimmen zu.“ Und dabei
sei das alles nach dem Scheitern von Jamaika „ja nur Plan B“.
Dadurch gerate das große Ganze aus dem Blick, auch die
Zuwanderung, die Kerner als „eine der zentralen Fragen für unsere
Gesellschaft“ benennt. Es sei unerträglich, dass
Parallelgesellschaften entstanden seien, schreibt Kerner, und – in
Anspielung auf die Verbrennung israelischer Flaggen vor dem
Brandenburger Tor im Dezember – es sei „ekelhaft, dass in Deutschland
die Flaggen anderer Länder brennen“. Auch deshalb, so der Moderator,
„müssen wir viel genauer hinschauen, wer zu uns kommt. Wer hier ist
und echte Bereitschaft zeigt, soll endlich wirkungsvoll integriert
werden können.“ Deshalb fordert Kerner im stern „zusätzliche
Integrationsprogramme außerhalb der ohnehin überlasteten Schulen, die
auch die Familien mit einbeziehen. Das mag im Laufe der Zeit viel
Geld kosten, aber es ist eine gute Investition.“
Darüber hinaus regt Kerner ein „Einwanderungsgesetz nach
kanadischem Vorbild“ an, „das sich an den wirtschaftlichen und
sozialen Bedürfnissen unseres Landes ausrichtet.“ Dabei gehe es, wie
Kerner ausdrücklich betont,“natürlich nicht um das Asylrecht“. „Wer
vor den tödlichen Giftgasangriffen eines Tyrannen fliehen muss, wer
um das nackte Überleben kämpft, hat bei uns, zumindest temporär, eine
Heimat.“
TV-Moderator Johannes B. Kerner, der zuletzt im ZDF die große
Silvesterparty am Brandenburger Tor moderierte (zusammen mit Andrea
Kiewel) findet, dass „höhere Einkommen auch höher besteuert“ werden
können. „Wer mehr verdient, sollte einen größeren Beitrag für die
Allgemeinheit leisten“, schreibt Kerner in seinem Gastbeitrag.
„Es fehlt nicht an schnellen Vorschlägen, es fehlt an großen
Ideen“, bemängelt Kerner. Für Deutschland wünsche er sich „schnell
eine national und international handlungsfähige Regierung. Ein
streitendes Parlament, auch eines, das die AfD mit Argumenten
entlarvt.“ Es sei „schade“, so Kerner weiter, „dass es den Rechten so
leicht gemacht wird“. Erst ein Parlament, in dem „klar ist, wer
Regierung ist und wer Opposition, kann das gefährliche
Führungspersonal der AfD entlarven und trotzdem deren Wähler mit
ihren Sorgen und Nöten ernst nehmen“.
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