Kultusminister ignorieren die Ziele der UN-Behindertenrechtskonvention

Zu den heute von der Kultusministerkonferenz (KMK)
veröffentlichten Empfehlungen „Inklusive Bildung von Kindern und
Jugendlichen mit Behinderungen in Schulen“ erklärt SoVD-Präsident
Adolf Bauer:

Nach über zwei Jahren Beratung sind die heute veröffentlichten
Empfehlungen der Kultusministerkonferenz eine tiefe Enttäuschung.
Anstatt das gemeinsame Lernen von Kindern mit und ohne Behinderungen
voranzubringen, bleiben die KMK-Empfehlungen ein zahnloser Tiger. Den
in der UN-Behindertenrechtskonvention festgeschriebenen Vorrang des
gemeinsamen Lernens lassen die Empfehlungen außer Acht. Das Recht
behinderter Kinder auf Regelschule wird weder anerkannt noch
umgesetzt. Unter dem Begriff der Inklusion will die KMK alles
verstanden wissen, was die Bildungslandschaft in Deutschland heute
schon vorsieht. Vor dem Hintergrund einer Integrationsquote von unter
20 Prozent ist das nicht akzeptabel. Damit ignoriert die
Kultusministerkonferenz maßgebliche Wertsetzungen des Artikels 24 der
UN-Behindertenrechtskonvention. Wer die inklusive Bildung von Kindern
und Jugendlichen ernsthaft verwirklichen will, darf nicht nur den
Mund spitzen, sondern muss auch pfeifen. Behinderte Kinder brauchen
ein verbindliches Zugangsrecht zur Regelschule.

V.i.S.d.P.: Benedikt Dederichs

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