Die Cottbuser Geschäftsfrau Anke Knappick hat sich
schon vor vier Monaten an die Bundeskanzlerin gewandt. Im Kern wollte
sie mit ihrem Brief auf eine Tendenz nicht nur in der Lausitz
aufmerksam machen: Immer mehr Bürger bewaffnen sich. Sie kaufen in
ihrem Laden Schreckschuss-, Signal- und Reizstoffwaffen. Pfefferspray
rangiert ganz weit vorn. Überrascht kann die Politik von diesem Trend
nicht sein. Denn es hat nicht die Übergriffe in der Silvesternacht in
Köln oder die Terrorattacken von Paris gebraucht, unter denen das
subjektive Sicherheitsgefühl der Deutschen gelitten hat. Gerade vor
dem Hintergrund der Polizeireformen in Sachsen und Brandenburg ist zu
konstatieren, dass die Hilferufe aus der Grenzregion an der Neiße
viel zu spät gehört wurden. Einbruch und Diebstahl gehören dort zur
Tagesordnung. Die Angst vor dem Ungewissen kam für viele mit den
Flüchtlingen hinzu. Jetzt werden weniger Polizistenstellen abgebaut
als geplant. Unsicherheit aber bleibt. Der Staat muss das Vertrauen,
dass er für die Sicherheit seiner Bürger sorgt, zurückgewinnen. Es
gibt nur diesen Weg. Bewaffnung ist keine Lösung.
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