Für viele an der Parteispitze der Linken kommt die
von Gesine Lötzsch losgetretene Kommunismus-Debatte zur denkbar
falschen Zeit. Denn eine ganze Reihe von Landtagswahlen stehen
bundesweit bevor. Wer sich in diesen Tagen an der Parteibasis umhört,
merkt jedoch schnell, dass es genau der richtige Zeitpunkt ist. Denn
dort herrscht große Unklarheit darüber, was man unter Kommunismus
versteht und welche Rolle er noch spielen soll. Bis heute gibt es
eine kommunistische Plattform in der Linken, deren langjährige
Wortführerin Sahra Wagenknecht im vorigen Jahr zu einer der
stellvertretenden Parteivorsitzenden aufrückte. Durch die Fusion mit
der WASG hat die Linke eine Reihe neuer Mitglieder bekommen, die
teilweise aus kommunistischen Gruppen Westdeutschlands kommen und den
real-existierenden DDR-Sozialismus nicht erlebt haben. Außerdem gibt
es in der Linken gerade eine umfangreiche Programmdebatte. Was
versteht die Linke heute unter Kommunismus? Und welche Rolle spielt
dieses Gesellschaftsmodell für die Partei? Diese Fragen müssen jetzt
beantwortet werden. Je deutlicher das geschieht, umso klarer wird die
Linke ihre Rolle im Parteienspektrum der Bundesrepublik spielen
können.
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