Zum diesjährigen Welttierschutztag am 4. Oktober rufen der
Deutsche Tierschutzbund und die ihm angeschlossenen über 700
Mitgliedsvereine das Leitmotto „Für ein neues Tierschutzgesetz“ aus.
Damit stellt der Verband die überfällige Novellierung des
Tierschutzgesetzes in den Mittelpunkt. Die Kampagne wird von einer
Online-Umfrage auf www.tierschutzbund.de/wtt_2011.html begleitet. Der
Welttierschutztag findet zu Ehren des Heiligen Franziskus von Assisi,
dem Schutzpatron der Tiere, statt.
25 Jahre ist es her, dass das Tierschutzgesetz neu gefasst wurde
und seit zehn Jahren ist der Tierschutz in Deutschland als Staatsziel
im Grundgesetz verankert. „An der realen Situation der Tiere hat sich
seither jedoch wenig geändert. Das deutsche Tierschutzgesetz ist
grausam“, stellt Wolfgang Apel, Präsident des Deutschen
Tierschutzbundes fest. „Wir fordern gemeinsam mit den uns
angeschlossenen Vereinen eine umfassende Novellierung des
Tierschutzgesetzes“, so Apel weiter.
In der Landwirtschaft werden Tiere für ihre Haltung
„zurechtgestutzt“. Selbst wenn landwirtschaftlich genutzte Tiere
geschlachtet werden, ist nicht sichergestellt, dass sie nicht unnötig
Angst und Schmerzen leiden müssen. Mastkaninchen dürfen noch immer in
engen Käfigen gehalten und Ferkel betäubungslos kastriert werden. In
Wissenschaft und Industrie müssen Tiere noch immer leiden und
sterben, obwohl tierversuchsfreie Alternativen verfügbar sind. Im
Gegensatz zu anderen Ländern ist in Deutschland die Haltung von
Tieren zur reinen Fellgewinnung weiterhin erlaubt. In Wanderzirkussen
dürfen Wildtiere wie Tiger, Bären oder Elefanten noch immer
mitgeführt werden, obwohl eine tiergerechte Haltung dort prinzipiell
nicht möglich ist. Immer noch können private Hinterhofzüchter
Hündinnen als Gebärmaschinen missbrauchen. Lösungskonzepte, um der
Problematik der Sammelwut, dem sogenannten Animal Hoarding, zu
begegnen, fehlen bis heute. „Das sind nur einige Beispiele für den
akuten Handlungsbedarf an ganz vielen Stellen. Tiere müssen ein Leben
führen können, das ihren Bedürfnissen und ihrem Verhalten entspricht,
ohne Leiden und Schmerzen. Hinzu kommt, dass wir dringend das
Verbandsklagerecht brauchen, damit wir für die Tiere klagen können“,
fordert Apel abschließend.
Die angeschlossenen Mitgliedsvereine begleiten das Thema mit
Infoständen und Aktionen vor Ort. Bis zum Höhepunkt der
Welttierwochen, dem Welttierschutztag am 4. Oktober, führt der
Deutsche Tierschutzbund eine Umfrage durch: Brauchen wir ein neues,
überarbeitetes Tierschutzgesetz? Mehr unter www.tierschutzbund.de
Pressekontakt:
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