LVZ: de Maizière: Politiker sollten nicht so mimosenhaft sein / Im Großen und Ganzen werde die politische Klasse in der Öffentlichkeit „nicht unfair behandelt“

Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière
(CDU) hat angesichts mancher kritischer öffentlicher Betrachtungen
von Politikern in jüngster Zeit erklärt: „Wir als Politiker sollten
nicht so mimosenhaft sein.“ In einem Video-Interview mit der bei der
Mediengruppe Madsack erscheinenden „Leipziger Volkszeitung“
(Sonnabend-Ausgabe) sagte der CDU-Politiker: „Wir müssen schon auch
Kritik aushalten können.“ Gleiches müsse aber auch für Journalisten
gelten. „Sie teilen gerne aus, stecken schlecht ein.“ Für die
Wirtschaftsleute gelte das oft auch. „Mal ganz arrogant gesagt,
verglichen mit vielen, die in der Wirtschaft und sonst wo
Verantwortung tragen, muss sich dieses Land in Bezug auf die Qualität
der politischen Klasse nicht verstecken. Auch nicht international“,
betonte der CDU-Politiker. „Im Großen und Ganzen ist die politische
Klasse, glaube ich, nicht unfair behandelt worden“, meinte de
Maizière. „Dass manches unter die Gürtellinie ging, ist wahr. Aber
das ist kein genereller Trend.“

Dass ihm selbst der Esprit einer Büroklammer nachgesagt werde,
empfindet de Maizière noch immer nicht als ehrenrührig. „Büroklammern
nutzen wir alle. Büros braucht man, Verwaltung braucht man. Man
sollte sich aber nicht nur als Büroklammer verstehen.“

Der Minister stellte im Übrigen erneut klar, dass er auf jeden
Fall Verteidigungsminister bleiben wolle. Die Wahrscheinlichkeit,
dass es nach der nächsten Bundestagswahl auch so komme, bezifferte de
Maizière selbst mit „70 Prozent“. Insgesamt gelte für seine nächste
politische Zukunft: „Mein Ehrgeiz an weiteren politischen Ämtern ist
gestillt. Ich bin wahrscheinlich derjenige, der in der Politik die
meisten Ämter schon ausgeübt hat. Und das reicht jetzt.“

Das Video-Interview und den kompletten Wortlaut finden Sie unter:
www.madsack-im-gespräch.de.

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