LVZ: Feldjägerbericht geht von Unfall bei tödlichem Bundeswehr-Zwischenfall in Afghanistan aus / Eine Zeugenaussage lässt auf Waffenspiel schließen

Als „aller Wahrscheinlichkeit“ nach „ein Unfall“
stellt der offizielle Feldjäger-Bericht der Bundeswehr den Tod eines
21 Jahre alten Hauptgefreiten kurz vor Weihnachten in Nordafghanistan
dar. Nach einem Bericht der „Leipziger Volkszeitung“
(Freitag-Ausgabe), unter Bezugnahme auf den Feldjäger-Bericht, sei
nach den ersten Ermittlungen der Bundeswehr „vorsätzliches Handeln
auszuschließen“. Im Anhang an den Feldjägerbericht befindet sich
danach eine Reihe von Zeugenaussagen der in dem Zelt während des
Zwischenfalls anwesenden Soldaten. Aus nur einer von neun
Soldaten-Aussagen ergibt sich danach der Hinweis darauf, dass einer
der Anwesenden mit der Waffe „rumgespielt“ haben könnte, aus der der
tödliche Schuss später fiel. Die anderen Soldaten erklärten, sie
hätten telefoniert, sich mit dem Computer beschäftigt oder Waffen
gereinigt, als es einen Knall gegeben habe und ihr Kamerad
„plötzlich“ auf dem Fußboden gelegen habe.

Bereits am Tag nach dem Zwischenfall mit tödlichen Folgen im
nördlichen Außenlager der Bundeswehr hatte der Minister in
Begleitung der Bundeskanzlerin bei deren Weihnachtsbesuch in
Afghanistan gegenüber Mitreisenden erklärt, der Schuss sei „nicht aus
der Waffe des verstorbenen Soldaten“ gekommen.

Einen Zusammenhang mit dem jüngsten Post-Zwischenfall bei der
Bundeswehr in Afghanistan sei, nach den ersten Untersuchungen beim
Führungsstab der Bundeswehr, dem Zeitungsbericht zufolge „nahezu
ausgeschlossen“. Es hätten sich zehn Fälle von beschädigter oder
fehlender Feldpost durch Aussagen betroffener Soldaten ergeben.
Keiner dieser zehn Fälle stehe „im engeren Umfeld“ zu den Soldaten,
die bei dem tödlichen Zwischenfall dabei gewesen seien.

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