LVZ: Hoyer: Ich bin nicht auf der Flucht vor Westerwelle / EIB-Chefposten sei ihm „wie auf den Leib geschrieben“

Er sei „nicht auf der Flucht vor Guido
Westerwelle“, sagte der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Werner
Hoyer (FDP), angesichts seiner Bewerbung um den Posten als Chef der
Europäischen Investitionsbank (EIB). Der Politiker verwies auf seine
frühere wissenschaftliche Arbeit in dem Bereich und auf seine
regierungsamtliche Europa-Erfahrung. „Fachlich ist mir die Funktion
wie auf den Leib geschrieben.“

Gegenüber der „Leipziger Volkszeitung“ (Freitag-Ausgabe) meinte
Hoyer, der sich bei der EIB-Kandidatur gegen mehrere Kontrahenten
behaupten muss: „Ich hätte auch die Herausforderung der Nachfolge von
Guido Westerwelle als Außenminister angenommen, wenn es sich ergeben
hätte.“ Er fühle sich „tatendurstig genug für eine neue
Herausforderung“ und verfahre nach dem Motto: „No risk, no fun“.

Hoyer versicherte, er habe Westerwelle „stets loyal unterstützt“
und er verwies darauf, dass ihn mit dem ehemaligen FDP-Vorsitzenden
eine echte Freundschaft verbinde. „Manche Leute können sich gar nicht
vorstellen, dass man mit Westerwelle befreundet sein kann. Aber ich
nehme das für mich in Anspruch.“

Sollte es mit dem Chefposten bei der EIB nicht klappen – „Ich bin
nicht auf der Flucht“ – dann „würde ich die Arbeit als Staatsminister
im Auswärtigen Amt auch weitermachen, wenn mich da keiner
rausschmeißt“, sagte Hoyer. Es sei wichtig, dass sich Bundesbürger
auch um Spitzenposten bei europäischen Institutionen bewerben. Er
habe „oft genug die Prügel dafür abbekommen, dass wir in Brüssel und
Luxemburg und in den ganzen anderen europäischen Institutionen so
schlecht vertreten sind“. Als Nachfolger für Staatsminister Hoyer
wird bereits die frühere FDP-Fraktionsvorsitzende im Bundestag,
Birgit Homburger, gehandelt.

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