Nach dem „desaströsen Wahlergebnis für ihn und
nach dem Scheitern der rot-grünen Koalitionsverhandlungen ist Klaus
Wowereit kein ernst zu nehmender Mitspieler mehr für Rot-Grün im
Bund“. Das meint Volker Ratzmann, Grünen-Fraktionschef im Berliner
Abgeordnetenhaus, in einem Gespräch mit der „Leipziger Volkszeitung“
(Donnerstag-Ausgabe). „Wowereit hat offenkundig nie etwas anderes
akzeptiert als das Koch-und-Kellner-Verhältnis zwischen SPD und
Grünen“, sagte der Fraktionsvorsitzende. „Wer aber mit den Grünen
regieren will, der muss ein Verhältnis auf Augenhöhe akzeptieren, so
wie dies vorbildlich in Nordrhein-Westfalen praktiziert wird“, meinte
Ratzmann. Der Sozialdemokrat Wowereit sei „nie wirklich bereit
gewesen“, eine rot-grüne Regierung einzugehen und nach zehn Jahren
Koalition mit der Linkspartei „eine in Inhalt und Stil andere Politik
zu akzeptieren“, kritisierte der Grünen-Politiker. Zu den
Koalitionsverhandlungen mit den Grünen sei Wowereit „tatsächlich von
der Partei getrieben worden“. Obwohl der Kompromiss „greifbar nahe
gewesen“ sei, habe sich der SPD-Mann dann mit seiner Vorliebe für
Rot-Schwarz durchgesetzt.
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