„Für uns sind die Mädchen keine Prostituierten. Sie sind Kinder, die wie Kinder fühlen und Rechte haben. In dem Film „Love“ von Raul de la Fuente sollen die Mädchen ein Gesicht und einen Namen bekommen. Dadurch erhalten sie auch ein Stück ihrer Würde zurück“, betont Pater Jorge. Zudem setze sich Don Bosco dafür ein, dass die Zuhälter und Freier strafrechtlich verfolgt würden.
Prostitution ist in Sierra Leone nicht verboten, Verführung Minderjähriger schon. „Könnten wir nur einen der internationalen Freier, die nachts häufig von den großen Fischtrawlern kommen, wegen Sex mit Minderjährigen in das berüchtigte Pademba Gefängnis einweisen, wäre das ein wirksames Abschreckungsmittel“, so Pater Crisafulli.
„Kinderprostitution ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Als christlicher Orden können wir nicht einfach wegschauen, sondern wollen das schmutzige Geschäft mit dem Milliarden verdient werden, anprangern“, betont Dr. Nelson Penedo, Geschäftsführer von Don Bosco Mission Bonn. Weltweit sind 230 Millionen Mädchen und Jungen unter 18 Jahren gezwungen, sich zu prostituieren.
Im Jahr 2010 begannen die Salesianer Don Boscos in Freetown ihr Programm für Mädchen mit Gewalt- und Missbrauchserfahrungen. Im Juli 2017 wurde dann ein Programm gezielt für minderjährige Prostituierte im Alter von neun bis 17 Jahren gestartet. Die Mädchen werden psychologisch und ärztlich betreut und erhalten die Chance einer Schul- und Berufsausbildung.