Waren es früher Verfahren wegen
Steuerhinterziehung oder Korruption, die dem Medienmogul das Leben
schwer machten, haben die Vorwürfe, mit einer Minderjährigen sexuell
verkehrt zu haben, eine andere Qualität. Ähnliche Vorwürfe gab es
schon früher. Aber die Demonstrationen der Frauen auf Italiens
Straßen zeigen, dass er ausgerechnet das verspielt hat, was ihn
bisher in seiner Selbstwahrnehmung als römischer Imperator trug: der
Applaus des Volkes. Der Flüchtlingsstrom auf Lampedusa beschert dem
Regierungschef gegenwärtig wieder Stoff zur Profilierung. Und doch
sollte gerade der alte Fuchs Berlusconi merken, dass sich der
politische Vorhang langsam für ihn senkt. Will er seinem Land einen
Dienst erweisen, sollte er jetzt den Übergang zu einem Nachfolger
einleiten.
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