Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zur Euro-Krise:

Helmut Kohl, einer der Euro-Väter, hatte
Recht, als er sagte, ein Euro ohne politische Union funktioniere
nicht. Trotzdem gab er dem französischen Drängen nach, die D-Mark zu
vergemeinschaften und auf finanzpolitische Koordinierung der
Euro-Länder zu verzichten. Dies nun in der Krise angesichts
einzelstaatlicher Interessen und auseinanderdriftender Entwicklungen
im Euroraum hektisch nachzuholen, ist kaum umsetzbar. Stattdessen
kommen Vorschläge wie von Juncker, gemeinsame Euro-Anleihen mit einem
Einheitszins zu schaffen, die vor allem im Interesse der
Schuldenstaaten sind. Sie würden Deutschland jährlich über17
Milliarden Euro kosten – zusätzlich zu den Milliarden für Athen und
Dublin. Eine Transferunion aber kann den Euro kaum zusammenzuhalten.
Sie stiftet vor allem Unfrieden.

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