Zu Recht ist die Empörung darüber groß,
dass Krankenkassen manche Langzeitkranken unter Druck setzen, wieder
zur Arbeit zu gehen. Einem Patienten am Telefon ohne Kenntnis der
genauen Umstände mit dem Verlust des Versicherungsschutzes zu drohen,
grenzt schon an Nötigung. Allerdings ist auch klar: die Kassen leiden
darunter, dass sie etwa für die sprunghaft steigende Zahl von
Depressionserkrankungen keine ausreichende Kompensation aus dem
sogenannten Risikostrukturausgleich erhalten. Hier kann die Politik
ansetzen, um die Situation zu entschärfen. Bei aller Kontrolle
sollten die Kassen aber nicht vergessen, dass die überwiegende
Mehrheit der Patienten von verantwortungsvollen Ärzten
krankgeschrieben wird, die eine Heilung ermöglichen wollen. Denn ein
Rückfall tut niemandem gut – dem Betroffenen nicht, dem Arbeitgeber
nicht, und der Kasse schon gar nicht. +++
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