Es ist für Afghanistan tragisch, dass
Pakistan dies zum Anlass nahm, seine Teilnahme an der Bonner
Afghanistan-Konferenz abzusagen. Denn ohne Islamabad wird es keine
Friedenslösung geben. Doch es ist auf eine fatale Weise auch
folgerichtig. Denn Pakistans Regierung hat neben strategischen auch
handfeste politische Interessen. In Pakistan gärt es schon lange; die
USA werden von weiten Teilen der Bevölkerung nicht als befreundet
wahrgenommen, sondern als Willkürmilitärs, die ihre privilegierte
Stellung dazu nutzen, mal eben mitten im Land El-Qaida-Chef Osama bin
Laden zu töten, mit Drohnen Pakistaner zu erschießen oder Grenzposten
anzugreifen. Gleichzeitig ist das Militär aber von der jährlichen
Vier-Milliarden-Dollar-Spritze der USA abhängig. Dieses Spannungsfeld
setzt der Regierung zu und wird die Beziehungen zu den USA weiter
belasten. Der Hauptleidtragende dieses Streits ist wieder einmal das
afghanische Volk. +++
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