Manzke neuer EKD-Beauftragter für die Bundespolizei
Einführung und Verabschiedung in der Berliner Friedrichstadtkirche

Der leitende Geistliche der Ev.-luth.
Landeskirche Schaumburg-Lippe, Landesbischof Karl-Hinrich Manzke, ist
am heutigen Mittwoch mit einem Gottesdienst in der Französischen
Friedrichstadtkirche am Berliner Gendarmenmarkt in das Amt des
Beauftragten des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)
für die Evangelische Seelsorge in der Bundespolizei eingeführt
worden. Gleichzeitig wurde Bischof i.R. Eduard Berger, der diese
Beauftragung von 1999 bis 2010 wahrgenommen hatte, verabschiedet.

Einführung und Verabschiedung nahm der stellvertretende
Vorsitzende des Rates der EKD, Landesbischof Jochen Bohl (Dresden),
vor. Der stellvertretende Ratsvorsitzende würdigte den Dienst von
Bischof i.R. Eduard Berger und sagte: „Wir danken Dir für Deinen
Dienst, für den Einsatz all Deiner Gaben. Für alle Früchte Deiner
Arbeit, dass was gesehen wurde und auch für das, was nicht gesehen
wurde, sind wir dankbar.“

Dem Nachfolger Bergers im Amt des Beauftragten, Karl-Hinrich
Manzke, sprach Bohl ein Wort aus der Bergpredigt zu: „Trachtet zuerst
nach dem Reich Gottes, dann wird euch alles andere zufallen.“ Danach
skizzierte er Spannung zwischen den „irdischen Notwendigkeiten“ und
dem Anspruch Jesu: Er fragte: „Wie werden wir dem Anspruch Jesu
gerecht, ohne uns in eine Scheinwelt zu flüchten?“ Die Kirche, so der
stellvertretende Ratsvorsitzende, dürfe nicht die Welt regieren. Das
wäre eine Anmaßung und „der Einsatz der Hundertschaft bedarf nicht
der Zustimmung des Polizeiseelsorgers“. Es gehe immer darum, die
„Spannung zwischen den beiden Dimension“ zu ertragen. Man dürfe die
Welt nicht mit aber auch nicht ohne das Evangelium regieren, sondern
beide Größen, Politik und Glaube, müssten in eine lebensdienliche
Beziehung gesetzt werden. Die Kirche, so Bohl weiter, habe eine „hohe
Meinung“ von dem Beruf des Polizisten, sie sehe in der Polizei eine
„friedensstiftende Gewalt“, sie sei eine zivilisatorische
Errungenschaft.

In seiner Predigt über die Tageslosung aus der Bergpredigt:
„Sorget nicht – lasst euer Leben nicht in Sorgen untergehen“ sagte
Landebischof Manzke, der christliche Glaube sei keine Theorie,
sondern eine Lebenshaltung, die Gelassenheit vermitteln wolle, wobei
gelte: „Das Glück des Lebens und seine bisweilen überwältigende
Schönheit – sie sind ein Geschenk des Himmels und bleiben es.“ Sorge
um den Leib und die Sorge um die Seele gehörten zusammen und
brauchten einander, und darin, so der neue Beauftragte des Rates
weiter, liege „Energie und Verheißung“ für die gemeinsame Arbeit.

In Vertretung des Bundesministers dankte der Staatssekretär im
Bundesministerium des Innern, Klaus-Dieter Fritsche, in seinem
Grußwort nach dem Gottesdienst, Eduard Berger für den geleisteten
Dienst. Berger habe „wichtige Impulse“ gesetzt und die
„berufsethische Erziehung“ der Bundespolizei auch als „guter Zuhörer“
stets befördert, deren Aufgaben sich im vergangenen Jahrzehnt sehr
verändert habe, die schwieriger und gefährlicher geworden seien.
Fritsche hob hervor, dass Berger sich sehr dafür eingesetzt habe,
dass Mitglieder der Bundespolizei auch bei Auslandseinsätzen
seelsorgerlich betreut wurden. Auch hieß Fritsche Karl-Hinrich Manzke
herzlich willkommen. Manzke, so Fritsche, verfüge über vielfältigen
Erfahrungen im kirchlichen Leitungsamt und hohe theologische
Kompetenz. Er sicherte dem neuen Beauftragten im Namen der
Bundesregierung große Unterstützung zu und wünschte ihm Gottes Segen
und viel Freude in seinem neuen Amt.

Hannover/Berlin, 23. Juni 2011

Pressestelle der EKD

Reinhard Mawick

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