MDR: Aus Mitteldeutschland fließt wenig Kindergeld ins Ausland

Von der aktuellen Debatte um deutsches Kindergeld,
das an im Ausland lebende Kinder fließt, sind die mitteldeutschen
Länder Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen nur wenig betroffen.
Derzeit werden laut Bundesagentur für Arbeit nur etwa 0,4 Prozent des
gezahlten Kindergeldes der drei Länder an Kinder ins Ausland
überwiesen, berichtet das MDR-Nachrichtenmagazin „Exakt“. Demnach
bezogen im Juli in Sachsen die Eltern von knapp 662.000 Kindern
Kindergeld, davon lebten rund 2.500 Kinder im Ausland. In Sachsen
Anhalt bekamen Eltern von über 350.000 Kindern Kindergeld, davon
leben rund 1.300 Kinder im Ausland. In Thüringen erhielten von knapp
342.000 Kindern etwa 1.400 im Ausland Kindergeld.

Die mitteldeutschen Länder liegen damit weit unter dem
bundesweiten Durchschnitt. Dieser beträgt nach den Juli-Zahlen der
Bundesagentur für Arbeit rund 1,8 Prozent und ist damit mehr als
viermal so hoch wie der in Mitteldeutschland. In Gesamtdeutschland
beziehen demnach aktuell die Eltern von 15,2 Millionen Kindern
Kindergeld, 273.150 davon leben im Ausland. Zum Vergleich dazu das
bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen: Hier wird
Kindergeld für rund 3,4 Millionen Kinder ausgezahlt, davon etwa
21.000 im Ausland. Das sind etwas mehr als 0,6 Prozent.

Der Bezug von Kindergeld ist dann legal, wenn jemand in
Deutschland einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung
nachgeht. Ein illegaler Kindergeldbezug liegt laut Eva Heidbreder,
Expertin für EU-Recht an der Uni Magdeburg, dann vor, wenn
vorgetäuscht wird, dass zum Beispiel der Lebensmittelpunkt in
Deutschland liegt oder vorgetäuscht wird, dass ein ordentliches
Arbeitsverhältnis in Deutschland besteht.

Mehr dazu unter mdr.de/investigativ.

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