Mittelbayerische Zeitung: Gut für die Kunden Kommentar zur gestoppten Börsenfusion

Finanzwetten. Ein Geschäftsfeld mit unendlichen
Möglichkeiten: Sie heißen Knock-out-, Discount – und
Bonus-Zertifikate, Zinscap und Zinsfloor. Auch wenn kaum ein Mensch
versteht, was dahintersteckt – Derivate-Anleger wetten auf alles, was
sich verändert: Kurse von Aktien oder Euro; Preise für Rohstoffe, die
Entwicklung von Zinsen. Ja sogar aufs Wetter. Es wäre nicht
verwunderlich, wenn jemand auf das Platzen der deutsch-amerikanischen
Börsenfusion spekuliert hat. Damit würden schon jetzt einige Kunden
vom Kommissionsurteil profitiert haben. Und darauf kommt es beim
Börsenhandel an. Profit. Und den wird die Deutsche Börse auch ohne
die Fusion einfahren. Wenn Brüssel seine Pläne wahr macht, werden
bald auch bisher „wilde“, außerbörsliche Derivategeschäfte über
Börsen abgewickelt, für mehr Kontrolle und Standards. Gut für die
Kunden und gut für die Deutsche Börse. Ihr Chef Reto Francioni hat
bereits die gedeihenden Derivatemärkte in Asien als Partner im Auge.
Er wird die verhinderte Börsenfusion also verkraften. Die Kommission
bewahrt die Verbraucher vor einem Quasi-Monopol, das Angebot und
Preis bestimmt.

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