Cameron ist überzeugt: Die Krawalle haben
nichts mit Politik oder Protest zu tun, sondern mit Diebstahl. Dabei
sollte auch der britische Premier wissen, dass Kriminalität nicht aus
dem Nichts entsteht. Deshalb ist auch der Null-Toleranz-Ansatz
Camerons der falsche. Anstatt purem Aktionismus – Cameron will die
Armee gegen die Randalierer mobilisieren, ihnen die Sozialhilfe
kürzen und den Zugang zu Twitter, Facebook und Blackberry verbieten –
sollte die britische Regierung eher an den Wurzeln des Übels
ansetzen. An der Jugendarbeitslosigkeit etwa: Denn diese liegt in
Großbritannien nach offiziellen Angaben bei fast 20 Prozent. Jeder
weiß, dass Perspektivlosigkeit soziale Unzufriedenheit erzeugt – und
diese kann solche Gewaltausbrüche zur Folge haben. Will die britische
Regierung eine Wiederholung dieser Krawalle verhindern, muss sie sich
jetzt daran machen, deren Ursachen zu analysieren.
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