Mitteldeutsche Zeitung: Erdrutsch von Nachterstedt – Landrat macht Druck für See-Freigabe

Fast ein Jahrzehnt nach der tödlichen Katastrophe
von Nachterstedt (Salzlandkreis) steht die Zukunft des ehemaligen
Tagebaus in den Sternen. Der geflutete Concordiasee im alten
Bergbaugebiet sollte zur überregionalen Touristenattraktion
werden. Doch nach den Erdrutschen 2009 und 2016 ist heute offen,
wann der See geöffnet werden kann. Landrat Markus Bauer (SPD) will
sich mit der Hängepartie nicht abfinden. Er sagte der in Halle
erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Mittwochausgabe) zwar, „so
etwas darf nie wieder passieren“. Zugleich drängte er auf eine
Entscheidung, was mit dem See geschehen soll. „Man muss der Region
ein Zeichen geben, wie es weitergeht und ob der See geöffnet werden
kann“, sagte er dem Blatt. Die Bevölkerung habe ein Recht darauf.
Der Concordiasee sei immer noch ein Projekt, mit dem touristisch
gewuchert werden könne, so Bauer. Mit Blick auf den Bergbausanierer
LMBV sagte der Landrat, er wolle bis Anfang 2019 Klarheit haben.
Auch das Ministerium setzt noch auf den Concordiasee als
Tourismus-Großprojekt. Akute Sicherheitsbedenken überlagern jedoch
die Zukunftspläne. Bei dem verheerenden Erdrutsch 2009 war ein Teil
des Süd-ufers abgestürzt, hatte Häuser mitgerissen. Drei Menschen
starben, Dutzende verloren ihr Zuhause. Das Gebiet, das als
touristische Seenlandschaft geplant war, ist gesperrt. Das für
Bergbau zuständige Landes-Wirtschaftsministerium sagte der Zeitung
nun, notwendige Sicherungsarbeiten würden noch Jahre dauern.
Frühere Pläne hatten eine Teilöffnung 2017 vorgesehen.

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