Mitteldeutsche Zeitung: Linke und Grüne für liberales Bestattungsgesetz

Halle. Können in Sachsen-Anhalt Verstorbene bald
ohne Sarg bestattet und Urnen mit der Asche Angehöriger mit nach
Hause genommen werden? Nach dem Willen der Opposition im Landtag soll
dies möglich werden, Linke und Grüne planen eine umfassenden Reform
des seit Jahrzehnten geltenden Bestattungsgesetzes des Landes. Das
berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung
(Montag-Ausgabe).

„Die Wünsche der Menschen für die Zeit nach ihren Tod gehen in
eine sehr breite Richtung“, sagte Grünen-Politikerin Cornelia
Lüddemann. Sowohl Linke als auch Grüne rütteln mit ihren
Vorstellungen an dem Jahrhunderte alten und vor allem von den beiden
christlichen Kirchen verteidigten Friedhofszwang. „Wir wollen diese
Tradition nicht in Frage stellen, aber zusätzliche Angebote
ermöglichen“, sagte Eva von Angern, rechtspolitische Sprecherin der
Linken. Etwa jenes, die Asche in der Urne eines Verstorbenen auf dem
eigenen Grundstück zu bestatten oder zu Hause aufzubewahren. Bisher
sind Urnenbestattungen außerhalb von Friedhöfen nur auf See oder in
Friedwäldern möglich.

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Hartmut Augustin
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