Mitteldeutsche Zeitung: MZ zur Spaltung der Gesellschaft: Anhaltischer Kirchenpräsident Joachim Liebig fordert Runde Tische

Im erbitterten Streit um das Thema Migration mehren
sich die Rufe nach neuen Formen des gesellschaftlichen Miteinanders.
Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung
(Dienstagausgabe). Es fehle eine angemessene Antwort auf die
hasserfüllten Auseinandersetzungen, kritisiert der anhaltische
Kirchenpräsident Joachim Liebig. „Ich habe nicht den Eindruck, dass
die Politik Konzepte hat, wie sie den großen Graben überwinden kann.
Die Sprachlosigkeit vertieft die Wut.“ Als Gegenmittel schlägt der
Theologe eine Wiederbelebung der Runden Tische vor. Diese hatten in
der DDR 1989/1990 den Übergang in die Demokratie moderiert. Für eine
Neuauflage bietet Liebig die Hilfe der Kirche an. Eine zentrale Rolle
wie bei der friedlichen Revolution könnten die Gemeinden heute jedoch
nicht übernehmen, räumt Liebig ein. Damals sei die Kirche als
neutraler Vermittler akzeptiert worden. Heute werde sie als Teil der
flüchtlingsfreundlichen Willkommenskultur wahrgenommen. Bei
Diskussionen werde es „viel Wut“ geben, prophezeit Liebig. Dennoch
sei es den Versuch wert.

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