Die Universität Konstanz wird möglicherweise noch in
diesem Frühjahr eine Entscheidung über die Aberkennung des
Doktortitels von Veronica Saß fällen, der Tochter des ehemaligen
bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber (CSU). Das kündigte
eine Sprecherin der Universität gegenüber der in Halle erscheinenden
„Mitteldeutschen Zeitung“ (Online-Ausgabe) an. Allerdings wollte sie
den Namen der Person nicht nennen, da es „keine Person des
öffentlichen Interesses“ sei. Die „Abendzeitung“ hatte zuvor über
Plagiatsvorwürfe gegen die Stoiber-Tochter berichtet. Demzufolge
wurden in der 383 Seiten umfassenden Dissertation zum Thema
„Regulierung im Mobilfunk“ auf 47 Seiten Plagiatsstellen gefunden.
Saß hat im Dezember 2008 an der Universität Konstanz in Jura
promoviert. Die Universitäts-Sprecherin sagte der „Mitteldeutschen
Zeitung“, am 14. Februar sei ein Schreiben mit den Plagiats-Vorwürfen
eingegangen. Seither werde die Arbeit geprüft. Solche Vorwürfe würden
an der Universität „generell sehr ernst genommen“. Man habe die
Beteiligten, darunter die beiden Gutachter, um Stellungnahmen
gebeten. Sobald diese vorlägen, werde der Promotionsausschuss
zusammen treten. „Es kann dann sehr schnell zu der Entscheidung
kommen, dass der Doktorgrad aberkannt wird“, betonte die Sprecherin.
Es gehe um Wochen. „Wir reden hier nicht über Monate.“
Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200