Auf der Liste der rechtsextremen Terrorzelle aus
Zwickau stehen offenbar mehrere Abgeordnete des Landtages von
Sachsen-Anhalt. Das berichtet die in Halle erscheinenden
„Mitteldeutsche Zeitung“ in ihrer Dienstagausgabe. Mehrere
Parlamentarier, die dem Landtag in der vierten Wahlperiode von 2002
bis 2006 angehörten und zum Teil noch heute angehören, sind nach
Informationen der Zeitung am vergangenen Wochenende vom
Landeskriminalamt darüber informiert worden, dass sie auf der Liste
erfasst seien. Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) bestätigte dem
Blatt den Vorgang. Ob alle der damals 115 Abgeordneten erfasst worden
seien, konnte Stahlknecht zunächst nicht sagen. Am Freitag war
bekannt geworden, dass insgesamt 230 Personen und Institutionen aus
Sachsen-Anhalt auf einer Liste von insgesamt 10.000 Namen und
Adressen aus der gesamten Bundesrepublik stehen, die offenbar im Jahr
2005 angelegt worden war. Der Chef des Bundeskriminalamtes, Jörg
Ziercke, hatte die Liste als mögliche Planungsgrundlage für künftige
Anschläge bezeichnet, nicht aber als „Todesliste“.
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Hartmut Augustin
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