Lufthansa-Chef Christoph Franz geht. Selbst
Gewerkschafter bedauern das – ein bisschen. Er genießt hohes
Ansehen, weil er angeht, was getan werden muss. Franz hat die Tochter
Germanwings zum Konkurrenten der Billigflieger umgebaut.
Alternativlos ist die Erneuerung der Flotte. Alles logisch und
vernünftig. Aber Franz packt die Dinge etwas zu kühl und zu
vernünftig an. Gerade in einem Unternehmen wie der Lufthansa
funktioniert nicht alles nach strikt betriebswirtschaftlicher Logik.
Franz hat das wenig gekümmert und damit hat er größere Teile der
Belegschaft demotiviert. Sein Nachfolger kann da einiges gutmachen.
Auch deshalb ist Carsten Spohr, momentan für das Passagiergeschäft
verantwortlich, hervorragend für den Job als neuer Konzernchef
geeignet. Spohr ist auch als Manager immer begeisterter Flugkapitän
geblieben. Er hat das, was man Stallgeruch nennt. Und er verbreitet
fortwährend gute Laune. Das hat die Belegschaft dringend nötig.
Allerdings darf der neue Boss dabei die Fortführung des
Sanierungsgeschäfts nicht aus den Augen verlieren.
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Hartmut Augustin
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