Mitteldeutsche Zeitung: zur AfD

Die AfD ist dabei, sich zu häuten. Der Verlust der
Gründerfigur Bernd Lucke ist fast schon vergessen. Viel deutet
daraufhin, dass ihm Frauke Petry bald folgt. Rechtsaußen wie der
Thüringer Björn Höcke werden integriert, ohne dass sie den Kurs der
Gesamtpartei bestimmen. Dort etabliert sich ein eher bräsiger
Rechtskonservatismus wie ihn Thilo Sarrazin vertritt – zum Geifern
fähig, meist aber in den Grenzen des Stammtischs polternd.
Unappetitlich, aber nicht verfassungswidrig. Jörg Meuthen ist der
neue Star einer Partei, die man nicht verteufeln muss. Beim Wort
nehmen sollte man sie schon: Als eine „Alternative“, die mit ihrer
Islamphobie Fremdenfeindlichkeit schürt und die Spaltung der
Gesellschaft betreibt.

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Hartmut Augustin
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