Die Arbeit der IAEA fußt seit ihrer Gründung 1957
auf dem Prinzip der Freiwilligkeit. Sie erfährt nur so viel, wie ihr
die Mitgliedsstaaten aus freien Stücken mitteilen. Und in Fällen wie
Fukushima ist diese Bereitwilligkeit aus nachvollziehbaren Gründen
mehr als begrenzt. Jeder Staat spielt die Ausmaße atomarer
Zwischenfälle erst einmal herunter. Doch dieser Reflex hat Folgen:
Das Amt in Wien erfährt zu wenig und das auch noch zu spät, um seiner
Informationspflicht der Welt gegenüber Genüge tun zu können. Zudem
hat sich die IAEA zu oft politisch instrumentalisieren lassen – etwa
gegen den Irak oder den Iran. So etwas verschleißt Glaubwürdigkeit.
Vielleicht ist Fukushima ein guter Anlass, auch über die Instanz IAEA
nachzudenken.
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Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
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