(…) So weit wäre es vielleicht nicht gekommen, wenn Deutschland und die europäischen Nachbarn ihre Hausaufgaben gemacht hätten. Wenn sie nach der völkerrechtswidrigen Annexion der Krim durch Russland das Zwei-Prozent-Ziel der Nato nicht erst rund elf Jahre später umgesetzt hätten. Wenn sie auf die freundlich fordernden Worte der US-Präsidenten Barack Obama und Joe Biden nach mehr Eigenverantwortung bei der Verteidigung gehört oder die imperialen Ziele des russischen Autokraten Wladimir Putin ernst genommen oder mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron über eine größere europäische Souveränität diskutiert hätten. Haben sie aber nicht.
All das rechtfertigt weder Trumps Wortwahl noch sein Bully-Verhalten. Macht ihn aber wegen der militärischen Fähigkeiten der USA fast unangreifbar, ohne die die europäischen Verbündeten verteidigungspolitisch ziemlich nackt dastehen würden.
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