Der Erklärung Öcalans waren monatelange Verhandlungen zwischen der DEM-Partei und dem türkischen Staat vorausgegangen. Recep Tayyip Erdogan will die Verfassung ändern, um erneut als Präsident zu kandidieren. Dafür braucht er die Stimmen der DEM im Parlament. Erdogan möchte sich zudem als Architekt eines historischen Friedensprozesses präsentieren.
Wie sich das in der Praxis umsetzt, wird sich zeigen. Denn auch die türkische Regierung wird konkrete Schritte gehen müssen, wenn sie einen dauerhaften Frieden erreichen will. Aktuell sieht es wenig danach aus. Während Öcalans Ankündigung verlesen wurde, geht der türkische Staat weiterhin hart gegen prokurdische Politiker*innen vor. In den letzten Wochen wurden immer wieder Bürgermeister*innen im kurdisch geprägten Südosten des Landes ihrer Ämter enthoben. Bemerkenswert an Öcalans Auftritt war zudem, dass nach der verlesenen Erklärung die mündliche Bemerkung fiel, die Anerkennung demokratischer Prinzipien durch die Türkei sei Voraussetzung für eine Auflösung der PKK. Ob Ankara zu einer echten politischen Öffnung bereit ist, steht in den Sternen.
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