NDR-Umfrage in Niedersachsen: SPD und Piraten im Aufwind, CDU und Grüne verlieren an Zustimmung

Ein gutes halbes Jahr vor der Landtagswahl hat
sich die politische Stimmung in Niedersachsen gegenüber dem Januar
2012 deutlich verändert. In der aktuellen Umfrage im Auftrag des NDR
Regionalmagazins „Hallo Niedersachsen“ fällt die CDU in der
Wählergunst von 36 auf jetzt 32 Prozent und liegt damit erstmals seit
2002 wieder hinter der SPD, die mit 36 Prozent der Wählerstimmen
rechnen könnte (+ 4). Die Grünen können ebenfalls ihr Januar-Niveau
nicht halten und kämen derzeit auf 13 Prozent (- 4). Die FDP legt um
einen Punkt auf jetzt 4 Prozent zu. Die Linke verliert zwei Punkte,
für sie würden sich nur noch 3 Prozent der Wähler entscheiden. Beide
Parteien wären damit nicht mehr im Landesparlament vertreten. Die
Piraten würden dagegen mit einem Stimmenanteil von 8 Prozent (+ 4)
auch in Niedersachsen den Sprung in den Landtag schaffen. Auf andere
Parteien entfielen insgesamt 4 Prozent der Wählerstimmen.

Bei einem solchen Ergebnis würde die von SPD und Grünen
angestrebte rot-grüne Koalition nach wie vor über eine
regierungsfähige Mehrheit verfügen. Eine solche Koalition stößt laut
NDR Umfrage auf große Zustimmung in der Bevölkerung: 61 Prozent
bewerten eine Regierung aus SPD und Grünen als gut für das Land, bei
den Anhängern von SPD und Grünen träfe diese Konstellation auf fast
ungeteilte Zustimmung. Auch eine Große Koalition könnte zwar mit
vergleichsweise großer Unterstützung (45 Prozent) rechnen, bei den
Anhängern der SPD erhielte eine solche Regierung aber wenig Rückhalt.
Die Fortführung der amtierenden schwarz-gelben Koalition trifft in
der Bevölkerung auf deutliche Ablehnung: Zwei Drittel der
Wahlberechtigten stehen dieser Variante ablehnend gegenüber. Andere
Koalitionen wie Schwarz-Grün oder eine rote bzw. eine schwarze Ampel
stoßen auf noch größere Vorbehalte.

Die politische Stimmung ist allerdings keineswegs so gefestigt,
wie dies auf den ersten Blick scheinen mag. Dies wird vor allem bei
der Frage nach dem Wunschkandidaten für das Amt des
Ministerpräsidenten deutlich. Denn könnten die Bürger ihren
Ministerpräsidenten in einer Direktwahl bestimmen, läge der
amtierende CDU-Regierungschef klar vor seinem SPD-Herausforderer: für
David McAllister würden sich 45 Prozent der Bürger, für den
Hannoveraner Bürgermeister Stephan Weil nur 30 Prozent entscheiden.
Ein Viertel äußert keine Präferenz. Aber auch die Kandidatenfrage
fällt nicht mehr so eindeutig aus, denn gegenüber Januar verringerte
sich der Vorsprung des Amtsinhabers von 27 auf jetzt 15 Punkte.

Für die Umfrage befragte das Meinungsforschungsinstitut Infratest
dimap am 14. und 15. Mai 2012 1005 zufällig ausgewählte
Niedersachsen per Telefon. Die Fehlertoleranz beträgt 3,1
Prozentpunkte bei einem Anteilswert von 50 Prozent, 1,4 Prozentpunkte
bei einem Anteilswert von 5 Prozent.

Die vollständige Umfrage wird heute veröffentlicht in den
Sendungen „Niedersachsen 18.00“ und „Hallo Niedersachsen“ im NDR
Fernsehen sowie online unter www.ndr.de/niedersachsen

Verwendung der Meldung frei bei Nennung der Quelle „NDR Hallo
Niedersachsen“.

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