Noch ist alles offen
Folgt man der neuen Umfrage, herrschen in Niedersachsen nach der
Landtagswahl vom 20. Januar klare Verhältnisse: Nur noch drei
Parteien im Parlament, Rot-Grün regiert, die CDU rutscht in die
Opposition. Doch vor solch frühzeitigen Festlegungen sei gewarnt.
Zwei Monate vor der Wahl gibt es noch jede Menge Unwägbarkeiten und
Widersprüche. So fällt auf, dass sich immer mehr Bürger erst
unmittelbar vor einer Abstimmung entscheiden. Wie viel Bewegung dann
noch möglich ist, hat 2008 die phänomenale Steigerung der Linken von
knapp vier auf sieben Prozent gezeigt.
SPD und Grüne können daher längst nicht sicher sein, dass wirklich
keine der jetzt bei drei Prozent dümpelnden Parteien den Sprung in
den Landtag schafft. Wenn auch nur eine Gruppierung die
Fünfprozenthürde packt, könnte es vorbei sein mit den rot-grünen
Regierungsträumen. Zunächst ist es aber ein psychologischer Vorteil,
bei Umfragen vorn zu liegen. Umgekehrt haben CDU und FDP daran zu
knabbern, dass es trotz imposanten Anstiegs der Christdemokraten auf
41 Prozent und höchster Popularitätswerte für David McAllister weiter
an der Regierungsperspektive hapert. Spannung verspricht, ob die CDU
noch auf eine Erholung der Liberalen hofft und den Koalitionspartner
schont – oder ob sie alles auf eine Karte setzt und den Alleingang
wagt.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207