Beate Klarsfeld wird es machen. Die Nazi-Jägerin
tritt bei der Bundespräsidentenwahl gegen Joachim Gauck an. Sie ist
als Kandidatin der Linken zwar chancenlos, doch sie ist allemal eine
würdige Kandidatin.
Doch zugleich haben die Linken das Kunststück fertig gebracht,
Klarsfeld sofort zu düpieren. Eher aus Versehen von Partei-Chefin
Gesine Lötzsch ins Spiel gebracht, begann umgehend der übliche
Machtkampf bei den selbsternannten Gralshütern der reinen linken
Lehre. Partei-Patriarch Lafontaine und Co-Chef Ernst schickten den
Armutsforscher Butterwegge ins Rennen, der Streit Wessis gegen Ossis
tobte wieder los. Vielleicht gab es hier und da auch Vorbehalte, weil
Klarsfeld sich massiv für Israel engagiert – antisemitische Tendenzen
bei den Linken machten erst vor wenigen Monaten Schlagzeilen. Allein
Butterwegges Notbremse verhinderte das unwürdige Schauspiel einer
Kampfkandidatur.
Die Linke hat Klarsfeld nominiert, um dagegen zu protestieren,
dass sie bei der Auswahl Gaucks als einzige Partei gar nicht gefragt
wurde. Heillos zerstritten, wie sie agiert, kann man durchaus
nachvollziehen, warum Kanzlerin Merkel sich mit den Linken nicht
herumärgern wollte – eine Einigung wäre sowieso unmöglich gewesen.
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