Neue Westfälische (Bielefeld): Börsen erneut eingebrochen Wetten auf den Abschwung MARTIN KRAUSE

Wer nach einigen relativ friedlichen Tagen an
der Börse schon an das Ende der Talfahrt glaubte, sieht sich
getäuscht: Der Sturm an den Aktien- und Finanzmärkten ist weltweit in
vollem Gange. Jetzt kaufen? Anleger, die sich nicht zu den Profis
zählen, sollten mit ihrem Geld lieber in Deckung bleiben. Die
passende Binsenweisheit lautet: „Greife niemals in ein fallendes
Messer“. Also: Finger weg und abwarten. In Frankfurt haben wir den
bisher heftigsten Tagessturz seit Beginn der „Verschuldungskrise“
(und Eurokrise) erlebt. Noch schlimmer war es zuletzt im November
2008 – zu Hochzeiten der Finanzkrise. Skurril ist, dass es für den
massiven Einbruch gestern keinen zwingenden Grund gab. Spekuliert
wurde, ob vergleichsweise harmlose menschliche Fehlleistungen zu
einer Kettenreaktion geführt haben. Sicher ist nur: Die Nervosität
ist groß. In den vergangenen sechs Wochen hat der Leitindex Dax gut
25 Prozent verloren. Investoren wetten demnach auf eine
konjunkturelle Eintrübung. Sorgen um Banken (haben die faule Anleihen
im Keller?) und Versorger (verkraften sie die Energiewende?) kommen
hinzu. Steht der Aufschwung also vor dem Ende? Traditionell gilt die
Börse als zuverlässiger Vorbote. Aber auch die cleversten Investoren
können irren, wie wir inzwischen wissen.

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