Neue Westfälische (Bielefeld): Greenpeace macht Millionenverlust Gutes Gewissen kaufen monika kophal

Das Spiel mit dem Geld ist verführerisch,
spannend und so verdammt gefährlich. Viele haben dabei haushoch
verloren. Und nun auch Greenpeace International. Ein Mitarbeiter hat
in Amsterdam 3,8 Millionen Euro bei Währungsgeschäften verzockt. Der
Eindruck einer wilden Zockerei sei indes nicht richtig, sagt Micha-el
Pauli, Kommunikationschef von Greenpeace in Deutschland. Es sei ein
ganz normales Bankgeschäft gewesen. Damit hat Pauli nicht unrecht.
Spekulationsgeschäfte wie etwa mit Lebensmitteln gehören doch zum
Alltag. Aber, so werden viele empört rufen, doch nicht bei
Greenpeace. Stimmt! Eine Umweltorganisation muss ihre weiße Weste
wahren – wo sonst soll man sich ein gutes Gewissen erkaufen? Wir
fahren die 500 Meter zum Supermarkt mit dem Auto, kaufen dort unser
Essen in Plastikbehältern, und zum Abendessen gibt es leckeres
Fleisch, meist aus Massentierhaltung. Wenn wir dann einmal im Jahr –
Weihnachten bietet sich sehr gut an – etwas Gutes tun wollen, dann
brauchen wir Greenpeace. Das Zockerspiel war natürlich falsch. Wer
nun aber mit Vorwürfen um sich schmeißen und der Organisation schaden
will, sollte sich fragen: Kann ich mir das überhaupt erlauben?

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