Neue Westfälische (Bielefeld): Laschet: Muslime sind Teil unserer Gesellschaft

Bielefeld. NRW-Ministerpräsident Armin Laschet
(CDU) hält die von CSU-Chef Horst Seehofer losgetretene Islam-Debatte
in Deutschland für kontraproduktiv. „Die Bürger erwarten jetzt
Problemlösungen, nicht künstlich angezettelte theoretische
Interviewdebatten“, sagte Laschet der in Bielefeld erscheinenden
„Neuen Westfälischen“ in einem Interview (Freitag-Ausgabe). „Wenn
vier Millionen Muslime in Deutschland leben, sind sie offenkundig
Teil unserer Gesellschaft“, fügte der CDU-Politiker, der auch
stellvertretender Bundesvorsitzender seiner Partei ist, hinzu. Die
Debatte über den Islam gehe völlig an den praktischen Erfahrungen
vorbei, die Bürger Tag für Tag machten. Viele politische Beobachter
sehen die von Seehofer und Alexander Dobrindt, dem neuen Chef der
CSU-Landesgruppe im Bundestag, befeuerte Islam-Debatte im
Zusammenhang mit dem beginnenden bayerischen Landtagswahlkampf. Er
glaube nicht, dass man mit einer solchen Debatte in Wahlkämpfen
mobilisieren könne, sagte dagegen Armin Laschet. Die Stimmung
anzuheizen, Menschen nach ihrer Religion zu beurteilen, sei falsch
und nutze am Ende nur den Falschen, so der Politiker. „Die Frage ist
doch: Gewinnst du Wahlen, indem du Aufreger-Themen benennst, ohne
aber etwas zu ändern? Erfolgreiche Politik löst Probleme und dient
dem Zusammenhalt einer Gesellschaft“, sagte der Chef der
NRW-Landesregierung in dem Interview weiter.

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