Neues Deutschland: Anti-AKW-Aktivist Stay: Atomausstieg in Deutschland nur halbherzig

Ein Jahr nach der Katastrophe in Fukushima bleibt
für die deutsche Anti-AKW-Bewegung noch viel zu tun. Zu dieser
Einschätzung gelangt der Sprecher der Anti-Atom-Organisation
„.ausgestrahlt“, Jochen Stay, in einem Gastbeitrag für die
Tageszeitung „neues deutschland“ (Samstagausgabe). Der Atomausstieg
in der Bundesrepublik sei halbherzig geblieben, konstatiert Stay.
Neun gefährliche Reaktoren liefen weiter, die meisten davon bis zum
Jahr 2022, die Urananreicherungsanlage im westfälischen Gronau
beliefere weiterhin jedes zehnte Atomkraftwerk weltweit mit
Brennstoff. Völlig ungelöst sei weiter die Frage, was eigentlich mit
dem Atommüll passieren solle, zählt der Umwelt- und Friedensaktivist
auf. Die von Bundeskanzlerin Angela Merkel groß angekündigte
„Neubewertung der Risiken“ habe so schnell geendet, wie sie
angefangen hatte. „Dabei drängen in den weiter laufenden AKW die
Probleme: Sie sind nicht ausreichend gegen Erdbeben, Hochwasser,
Flugzeugabstürze oder Probleme mit der Notkühlung ausgelegt“,
schreibt Stay. Obwohl die Reaktorsicherheitskommission des Bundes
nach Fukushima keinem AKW in Deutschland gute Noten ausstellen
konnte, sei bisher unter Verweis auf den beschlossenen Atomausstieg
nirgendwo etwas unternommen worden, um die Sicherheit zu verbessern,
so der Anti-Atom-Aktivist. Das alles seien Gründe, warum am
Wochenende an sechs Atomstandorten in der Bundesrepublik demonstriert
werde.

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