Der Neonazi Nick Greger war laut einem Bericht der
Berliner Tageszeitung „neues deutschland“ (Mittwochausgabe) V-Person
des Berliner Landeskriminalamtes (LKA) und im weiteren Umfeld der
NSU-Terrororganisation unterwegs. Als Gefangener in der
Justizvollzugsanstalt Tegel sei er nach Informationen der Zeitung im
März 2001 angeworben worden. Bis August 2003 habe es regelmäßige
Treffen mit verschiedenen LKA-Staatsschützern gegeben. Dabei hat
Greger angeblich auch Informationen über das internationale
Terrornetzwerk „Combat 18“ angeboten. Zugleich unterhielt er enge
Beziehungen zum V-Mann „Piatto“, der vom Brandenburger
Verfassungsschutz an den NSU herangespielt worden ist.
Berlins Innensenator Frank Henkel (CDU) hatte am Montag jegliche
Informationen zu dem Fall verweigert und der Opposition vorgeworfen,
ein „Spektakel bei einer schlimmen Mordserie“ zu machen.
Greger erhebt schwere Vorwürfe gegen das Berliner LKA. Zwei Beamte
hätten ihn im Oktober 2013 – also zehn Jahre nach dem Abschalten als
V-Person – ultimativ aufgefordert, bei einer möglichen Ladung vor
einen Untersuchungsausschuss nichts zu „Piatto“ auszusagen.
Die NSU-Terroristen hatten zwischen 2000 und 2007 zehn Menschen
aus zumeist rassistischen Gründen ermordet.
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