Knapp jeder zehnte Pflegehaushalt in Deutschland
beschäftigt eine zumeist aus Osteuropa stammende Hilfskraft – legal
oder illegal. Vermutlich betrifft das mehr als 200.000 Familien. „Die
Entwicklung dieses prosperierenden Dienstleistungsmarktes wird von
der deutschen Politik seit Jahren konsequent ignoriert. Anstatt
gesetzliche Rahmenbedingungen zu schaffen, wird einfach weggeschaut“,
kritisierte der Jurist Lothar Knopp von der Brandenburgischen
Technischen Universität Cottbus-Senftenberg die aktuelle Situation in
der in Berlin erscheinenden Tageszeitung „neues deutschland“
(Mittwochausgabe). Knopp und seine Mitarbeiter hatten im Rahmen eines
deutsch-polnischen Forschungsprojektes versucht, den Markt zu
analysieren. Jedoch erhielten sie von etwa 80 Prozent der
kontaktierten Unternehmen keine Auskunft. Für die Betreuung von
Pflegebedürftigen in Privathaushalten müsse ein verlässlicher
rechtlicher Rahmen mit einheitlichen Verträgen und Qualitätsstandards
geschaffen werden, erklärte Knopp. Auch bei der Finanzierung müsse
die Politik nachlegen, eine 24-Stunden-Betreuung sei durch die
Pflegekassen abzusichern
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