Nach einem erneuten antisemitischen Übergriff in
Berlin, von dem am Montag eine Schülerinnengruppe betroffen war,
fordert die Vorstandsvorsitzende der Amadeu Antonio Stiftung, Anneta
Kahane, „einen wirklichen politischen Willen, sich ernsthaft mit
Rassismus und Antisemitismus“ auseinanderzusetzen. Gegenüber der in
Berlin erscheinenden Tageszeitung „neues deutschland“
(Mittwochausgabe) kritisierte Kahane die bisherige Politik in
Deutschland im Umgang mit Judenfeindlichkeit scharf. „Auf keinen
Fall“ dürfe der Staat zivilgesellschaftliches Engagement be- oder
sogar verhindern. Stattdessen brauche es eine solide Ausfinanzierung
von „toleranzfördernden Bildungsprojekten“, so Kahane. „Generell
lässt sich feststellen, dass die konsequente Ächtung von jeglichem
Antisemitismus, wie sie in der Bundesrepublik noch in den 80er und
90er Jahren bestanden hatte, sich langsam auflöst.“
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